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Buchvorstellung

“Ayurvedische Prinzipien für das tägliche Leben”

von Dr. K. Parvathi Kumar

 

Lessons on the Yoga of Patanjali

Dieses Büchlein enthält kurze, praktische Regeln und Empfehlungen für das tägliche Leben. Einige der Themen sind: Morgenregeln; die Wissenschaft des Badens, Wassertemperatur, Haar, Übungsempfehungen; Massage - Massageprinzipien, Ölmassage, Kopf- und Fussmassage, Reinigungsmassage; Schlaf-Regeln, Stunden des Sonnenaufgangs- und -untergangs; Ernährung - ein Verständnis der Ernährung, ayurvedische Ernährungsprinzipien.

Die Schrift ist nicht als Buch auf Deutsch publiziert, nur in Englisch und Spanisch. Der Text ist in den monatlichen Vaisakhbriefen des WTT von 1990 bis 1996 erschienen.

Dhanishta, Visakhapatnam - Indien 2021-2

 

Leseprobe:

Regeln für den Morgen (Auszug)

Teil 1

1. Wache früh genug auf, bleibe 30 - 60 Minuten für dich alleine und beobachte deine gegenwärtige Einstellung zum Leben.

2. Versäume nicht:
a) dich nach dem Aufstehen zu duschen und
b) frische Kleidung anzuziehen.

3. Folge einem selbstauferlegten Rhythmus bzgl. Arbeit, Nahrung und Ruhe. Die Fähigkeit solch einen Rhythmus beizubehalten unterstützt das Wachstum.

4. Verwende keine chemischen Substanzen, um deinen Körper äusserlich zu verschönern. Ersetze sie durch natürliche Produkte.

5. Nimm einmal wöchentlich ein Ölbad.


Teil 2

1. Ungefähr 90 Minuten bevor die Sonne über den östlichen Horizont erscheint, kommt eine grosse Woge von Energie auf den Planeten (diesen Teil des Planeten). Weniger als 30 Minuten bevor die Sonne erscheint braust eine zweite Woge von Energie durch die Atmosphäre - diese ist sogar noch kraftvoller.
Dies ist die Zeit, in der die chemischen Eigenschaften des Körpers für alle Wesen in Gang gesetzt werden. Das Blut wird zu dieser Zeit verdünnt und mit frischen Chemikalien versetzt, die wiederum am nächsten Morgen erneuert werden.
Der erste und wichtigste Schritt ist deshalb mindestens 60 Minuten vor der Morgendämmerung aufzustehen und dann dafür vorbereitet zu sein, die Energien des Morgens zu empfangen, um sich selbst zu harmonisieren.

2. Chemische Reaktionen verlaufen am besten in sauberen Gefässen. Wenn man während der Stunden der Morgendämmerung schläft, dann werden die Gase und Abfallprodukte (die sich während des Schlafes in den Därmen angesammelt haben) bei der chemischen Aufbereitung des Blutes vorhanden sein.
Wenn man wach ist, Därme und Blase entleert, den Körper gereinigt hat und für die Energien des Sonnenaufgangs aufnahmebereit ist, dann ist das Ergebnis gesund.
Steht deshalb früh auf, reinigt den Körper innen und aussen und seid bereit, das Morgenlicht zu empfangen.
Dies ist das erste ayurvedische Tonikum für die Vitalität des Körpers.

3. Nimm während der Stunden vor der Dämmerung keine Flüssigkeit und Nahrung zu dir. Es ist ein Verbrechen deinem Körper gegenüber.
Nimm auch nach der Dämmerung keine Nahrung zu dir, bis du nicht den Darm und die Blase entleert und deinen Körper gewaschen hast. Morgens wird keine erneute Nahrungszufuhr empfohlen, solange nicht die vom Vortag verdaut und die Abfallprodukte ausgeschieden wurden.
Wenn unbedingt notwendig, dann kann Wasser getrunken werden.

4. Bewahre eine langsame und leichte Geschwindigkeit in der halben bis einen Stunde bevor du aufstehst (dies ist möglich, wenn du früh genug aufstehst, etwa 90 Minuten vor Sonnenaufgang).
Wenn du aufstehst, stürze dich nicht in Aktivität. Nimm einige tiefe Atemzüge ein paar Sekunden lang, während du auf dem Bett sitzt, indem du ruhig sitzend die frische Morgenluft einatmest. Wenn du magst, kannst du dich bis zu 5 Minuten lang, ruhig auf den Tag einstimmen. Erhebe dich, sanft aus dem Bett, und wende dich ruhig den morgendlichen Pflichten zu.
Wenn du spät aufstehst, springst du aus dem Bett, und bringst das Denkvermögen und die Bewegungen so durcheinander, dass du die Schönheit des Tages versäumst der dir dargebracht wird.

5. Schaue etwas Schönes an, wenn du aufstehst. Ein reiner weisser Schwan, ein Pferd, Elefant, Vogel oder Lotus werden dafür in den Hindu-Schriften empfohlen.

6. Vermeide in den frischen Stunden der Dämmerung zu sprechen.

7. Es ist auch gut in der Frische des Morgens einen langsamen Spaziergang zu machen und dabei tief und langsam zu atmen.


Teil 3

1. Verbringe nicht zu viel Zeit auf der Toilette. Vermeide in der Toilette zu lesen. Dies ist eine neu aufgekommene Sitte des modernen Menschen. Es verursacht Störungen der Kräfte. Während die Kraft nach unten arbeitet, um den Darm zu reinigen, kehrt das Lesen die Richtung der Kraft zum Kopf hin um.

2. Das moderne Toilettensystem verschlimmert das Problem der Verstopfung und andere damit verbundene Verdauungsprobleme. Das europäische WC-System (die Sitzhaltung) macht den Vorgang des Ausscheidens unnatürlich. Dies erfordert einen grösseren Energiestoss und damit sind viele Probleme verbunden.

Die alte Stellung (jene, die man gebraucht, wenn man im Freien auf Toilette geht) ist die natürlichste und sie hilft die Gase und den Stuhlgang leicht auszuscheiden. Diese Stellung hilft den Anus ohne Kraftaufwendung zu öffnen.

3. Toilettenpapier ist ein schlechter Ersatz für kaltes Wasser, um den Anus zu reinigen. Der Gebrauch von kaltem Wasser hat einen gesünderen Einfluss auf den Körper. Während der Gebrauch von Papier zu Entzündungen und zu chemischen Reaktionen führt, stimuliert der Gebrauch von kaltem Wasser das gesamte Nervensystem, einschliesslich des Gehirns.

4. Erinnere dich daran, dass eine gründliche Darmentleerung dazu verhilft:
a) zu essen und zu trinken
b) physisch aktiv zu sein und
c) es befähigt sogar zu guten Meditationen.

Erinnere dich auch daran, dass Verstopfung der grösste Feind jeglicher Aktivität ist, sei sie spirituell oder materiell.

5. Nach jedem Entleeren der Blase und des Darms sollen die Hände und das Gesicht gründlich mit kaltem Wasser gewaschen werden.

6. Reinige auch deine Zähne und Augen jeden Morgen.

7. Die oben genannten Schritte, in Hinblick auf die Regeln für den Morgen, sollten mit einem gründlichen Duschbad abgeschlossen werden, das den Körper reinigt, ihn in Schwung bringt und ein Gleichgewicht aufrechterhält.


II Bad/Dusche

Die Wissenschaft des Badens/Duschens

1 . Das Baden reinigt nicht nur den Körper, sondern auch das Denkvermögen.
Wasser reinigt Menschen und Götter auf gleiche Art und Weise'; dies ist eine okkulte Feststellung.

2. Deswegen ist ein tägliches Bad/Dusche, bevor man in die Aktivität des Lebens springt, für Spirituelle ein Muss.

3. Kein wahrer Spiritueller beschäftigt sich mit einer Lebensaktivität, bevor er nicht gut geduscht hat.

4. Ein wahrer Spiritueller badet immer vor Sonnenaufgang und er isst weder noch trinkt er, bis er seine Blase und Darm entleert und geduscht hat.

5. Ein Bad/Dusche in Eile ist so wie schnelles Essen. Es erzielt keine positiven Ergebnisse. Versteht, dass wir durch das Duschen mehr Vitalität erlangen als durch Nahrung.

6. Öfter als 2 Mal am Tag zu baden/duschen wird nicht empfohlen.

7. Zu kaltes oder zu heisses Wasser ist verboten, ausgenommen bei Kuranwendungen.


Wassertemperatur

1. Lauwarmes Wasser wird zum Baden/Duschen empfohlen. Es bringt die Körpertemperatur nicht aus dem Gleichgewicht.

2. Menschen, die sehr viel Hitze im Körper haben, sollten etwas kälteres Wasser beim Baden/Duschen nehmen.

3. Menschen, die nicht so viel Hitze in ihrem Körper haben, sollten etwas wärmeres Wasser beim Baden/Duschen nehmen.

4. in heissen Sommermonaten oder nach ausgiebigem Sport, körperlichen Übungen oder ausgiebigem Geschlechtsverkehr regt ein Bad/Dusche mit kaltem Wasser wieder an.

5. Chronische Kopfschmerzen, Faulheit, Schläfrigkeit, Trägheit und auch Haarschuppen können vergehen, wenn man in den frühen Morgenstunden mit kaltem Wasser duscht.

6. Zu kaltes Wasser greift den Körper an und führt zu Krämpfen, Nierenschmerzen und Schwäche.

7. Der goldene Mittelweg in Zusammenhang mit der Wassertemperatur, muss durch Selbst-Studium, Ernährung und Analyse gefunden werden.

Ein sorgfältiges Baden/Duschen fördert:
a) das Frischwerden
b) die Verdauung
c) eine saubere Ausscheidung.

 
Regeln beim Baden/Duschen

1 . Lass das Baden/Duschen langsam angehen, d.h. mit einem Denkvermögen, das darauf ausgerichtet ist, ein 'gutes und vollständiges' Bad/Dusche zu nehmen.

2. Die Hände und Füsse sollten als erstes langsam gewaschen werden.
a) Wenn es sich um ein Kaltwasser-Bad/Dusche handelt, sollte das 'Sich-waschen' vom Kopf nach unten vorgenommen werden.
b) Wenn es sich um ein Heisswasser-Bad/Dusche handelt, dann sollte bei den Füssen angefangen werden.

3. Auf alle Fälle gehe das Baden/Duschen langsam an. Organische Körperpflegemittel sind chemischen Flüssigseifen, Seifenstücken und Shampoos vorzuziehen. Die Haut nimmt die Chemikalien mittels der Hautporen auf. Deswegen sollten Chemikalien, die nicht auf den Körper abgestimmt sind, niemals beim Baden/Duschen verwendet werden.

4. Ein massiges Anwenden von Senf-, Sesam-, oder Olivenöl, vor oder nach dem Baden/Duschen, unterstützt den Aufbau einer gesunden, hygienischen und strahlenden Haut und gleichzeitig wird dadurch die Muskulatur und das Nervensystem ernährt.

5. Musik wird beim Baden/Duschen sehr empfohlen. Menschen, die im Badezimmer singen, sind gesegnet.

6. Ein bewusstes und rhythmisches Reinigen ist auch sehr zu empfehlen. Jeder Teil des Körpers sollte mit Liebe und Zuneigung gereinigt werden.

7. Bade/dusche nicht zu lange. Extremes führt zu Störungen.


Anweisungen nach dem Baden/Duschen

1. Benütze immer saubere Baumwolltücher, um dich abzutrocknen.

2. Das Trockenreiben sollte bald nach dem Baden/Duschen gemacht werden.

3. Nach jedem Baden/Duschen sollten frische Kleider angezogen werden; zumindest sollten die Kleidungsstücke, die die Haut berühren, frisch sein (Unterwäsche und T-Shirts).
 

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