Buchvorstellung
“Meister C.V.V. – Saturn-Regulierungen”
von Dr. K. Parvathi Kumar
Meister CVV, der Wassermannmeister, gab Saturn--Regulierungen an seine Anhänger heraus, um sie zu befähigen, Persönlichkeitsbegrenzungen zu korrigieren. Er schlägt vor, die Persönlichkeit abzurunden, damit die Seele befähigt wird, die Lebensaufgabe zum Ausdruck zu bringen.
Es wird empfohlen, die Saturn-Regulierungen täglich zu praktizieren und zwar mit dem Tempo von einer Regulierung pro Tag, so dass man in einem Monat von 30 Tagen eine Regulierungsrunde vollendet.
Meister KPK gibt in diesem Buch die von Meister CVV kommenden Original-Regulierungen, gefolgt von den durch ihn revidierten und kommentierten. Meister KPK sprach zum ersten Mal von diesen Regulierungen während des December Call 2008 in Bangalore, Südindien. Der vollständige Kommentar ist nun für all jene kurz dargestellt, die in verschiedenen Teilen des Globus Yoga praktizieren.
ISBN 978-3-930637-54-6, 1. Auflage 2012; broschiert, Format: 15,4 x 9,5 cm, 224 Seiten; 13,-- €
Leseprobe:
Auszug: Teil III : Kommentierte Regulierungen, von Meister KPK
Erste Regulierung
Fire of Spirit Saturn cools
Spirit of Service Saturn stops
Rhythm and Order Saturn blocks
Stove sign Saturn deadly cool.
Feuer des Geistes, gekühlt durch Saturn
Geist des Dienstes, gebremst durch Saturn
Rhythmus und Ordnung, blockiert durch Saturn
Ofenzeichen durch Saturn tödlich gekühlt
Saturn stellt das Gegenstück zum Leben und zur Wärme dar. Er verkörpert Präzision. Er ermöglicht die Manifestation bis hin zum dichten Physischen. Seine Arbeit steht im Gegensatz zu jener der Sonne. Saturn wird als kalter Planet betrachtet, er lässt somit keine weitere Ausdehnung zu. Das bedeutet, dass die Ausdehnung auf ihre Grenze trifft. Saturn wird deshalb als begrenzendes Prinzip verstanden. Um jegliches Handeln zu seiner folgerichtigen Grenze zu bringen, braucht man Saturn. Die Begrenzung tritt ein, wenn das Feuer des Geistes erlischt. Jede Manifestation hat ihre Begrenzung. Selbst die kosmische Manifestation findet durch die Bildung der dicht-physischen Erde ihre Grenze. Daher muss alles Manifestierte durch Zeitzyklen wieder zurückkehren.
Wenn man die Rückkehr des Geistes genauer betrachtet, trifft sie auf die Bedingungen, wie sie in der obigen Regulierung beschrieben sind. Die Menschen besitzen nicht viel Geist und werden von der Materie bestimmt. Sie verlieren die Sicht für die geistigen Werte des Dienstes. Die Menschen tendieren dazu, egozentrisch zu sein und versuchen sogar, für sich selbst zum Geist zu streben. Doch hier geschieht die Täuschung. Die Menschen sind konditioniert durch den Gedanken des Empfangens und Begehrens. Sie denken, sie würden zum Geist streben. Sie müssen wissen, dass in ihnen eine psychische Verlagerung stattfinden muss, wobei das Empfinden des Begehrens durch dieses Gefühl des Anbietens ersetzt wird,. Dienst ist der erste Schritt um den Sinn für das Geben zu entwickeln. Ohne das Feuer des Geisters und das Feuer des Dienstes bewegen sich die Menschen ohne Rhythmus und Ordnung. Sie geraten dadurch in endlose Zyklen von Geburt und Tod, was eine kreisförmige Bewegung ist. Die tägliche Aktivität ist für weltliche Menschen eine kreisförmige Aktivität, wohingegen diese auch spiralförmig sein könnte. Die Leben kreisen weiter wie Esel um die Mühle. Das Leben wird zur toten Routine.
Der Meister vergleicht diesen saturnischen Zustand mit einem Ofen, der sehr kalt ist und ein Entflammen unmöglich macht. Dies ist der Zustand eines weltlichen Menschen, der in endlose Inkarnationen gerät, hinter Materie und materiellen Vergnügen herjagend. Je mehr jemand sich der Materie hingibt, desto mehr tendiert er dazu, kaltherzig zu werden und wie leblos zu handeln.
Zweite Regulierung
Stove sign Saturn stalls all
Speeding Spirit stands arrested
Master's Spirit gently stimulates
Saturn signs agreement.
Saturnisches Ofenzeichen blockiert alles
Eilender Geist angehalten
Geist des Meisters stimuliert sanft
Saturn unterzeichnet Übereinkunft.
Stagnierendes Leben ist bezeichnend für Saturn. Saturn ist das konditionierende Prinzip der Materie. Er grenzt fortwährend den Geist ein, bis die Materie vollständig dominiert und der Geist eingesperrt ist. Der Geist stirbt nie, denn ohne den Geist kann Materie nicht entstehen. Im dichtesten Zustand der Materie bleibt der Geist eingesperrt, schlafend. Auch wenn der Geist die Basis für die Materie und daher die Materie das Kind des Geistes ist, wird das Kind stärker und konditioniert seinen Gönner. Das ist ein Gefüge, bei dem der Sohn den Vater bindet. Der umschlossene Geist bleibt festgesetzt. Dies ist der Zustand eines Steines und allen scheinbar unbeweglichen Materials. Der Geist in der Materie kann mit Hilfe des durch Materie unbegrenzten Geistes wieder belebt werden. Dies hat Ähnlichkeit mit dem Anzünden eines Ofens, der anderenfalls aus bleibt. Der Geist benötigt die Unterstützung eines höheren Geistes, um das Feuer wieder zu empfangen, sich neu zu beleben, die Materie vom dichtesten zu einem subtilen Zustand umzuwandeln.
Zu Zeiten Meister CVVs benutzten die Menschen in Indien Kohle, um zu kochen. Die Kohle musste mit einem äusseren Mittel angezündet und geschürt werden, um den Kohleofen zu benutzen. Kohle ist Kohlenstoff. Kohlenstoff ist Saturn. Deshalb sagt der Meister humorvoll, dass der Ofen ein saturnischer Ofen ist. Es ist nicht einfach, einen saturnischen Ofen (einen Kohleofen) die ganze Zeit über gut heiß zu halten. Dafür sind Wachsamkeit und Anwesenheit gefragt. Wenn ständige Wachsamkeit und Anwesenheit fehlen, kühlt der Ofen aus. Deshalb nennt er ihn einen kalten Ofen.
Im Haus des Meisters gab es zufällig einen Kohleofen, welcher seiner Frau viel Ärger bereitete, da er sie am Kochen hinderte. Er nannte den Ofen gewöhnlich kalter Ofen und Saturn-Ofen. Er sieht in diesem Ofen Saturn arbeiten und Probleme verursachen. Er nannte seine Hausfrau sogar humorvoll "der Saturn-Ofen".
Neben dem Anekdotischen braucht inaktives Material ein Entzünden. Wenn das Feuer angezündet wird, erwacht es im Material. Ebenso stimuliert der Geist des Meisters sanft den schlafenden Geist des Schüler. Wenn der Geist des Meisters anwesend ist, ist er immer wachsam. Und Saturn stimmt zu, den verborgenen Geist frei zu setzen.
Die Übereinkunft mit Saturn ist grundlegend für die Jüngerschaft. Solange Saturn nicht bereit ist zu kooperieren, können die Übungen der Jüngerschaft nicht ununterbrochen durchgeführt werden. Wenn es keine Stetigkeit der Praxis gibt, werden erwünschte Transformationen nicht geschehen. Ohne Transformationen werden auch keine Einweihungen stattfinden. Deshalb ist Saturn der erste und wichtigste Lehrer, dem man auf dem Pfad der Rückkehr zum Geist begegnet.
Der Meister sagt mystisch: " Saturn ist der Großmeister, er ist der große alte Mann. Stelle ihn mit Geduld, Regelmäßigkeit und Rhythmus zufrieden. Wenn der große alte Mann zufrieden ist, führt er dich in höhere Bereiche." Aus diesem Grund wird auch empfohlen, den alten Menschen zu dienen.
Dritte Regulierung
Master's Spirit bores the way
Gentle boring Saturn senses
Saturn turns servant
Master turns out Work, Life Work
Sense of Life sensed in
Science of Life senses out.
Der Geist des Meisters bohrt den Weg
Saturn nimmt das sanfte Bohren wahr
Saturn wird zum Diener
Der Meister offenbart Arbeit, Lebensarbeit
Der Sinn des Lebens tritt ein
Die Wissenschaft des Lebens tritt aus
Der Geist des Meisters ist der Geist von Varuna, des suprakosmischen Aswin, der auf den niederen Ebenen als Uranus bekannt ist. Der Geist von Uranus tritt als ein Strahl aus dem Herzlotus des Meisters hervor und erreicht den Herzlotus des Schülers und geht von dort weiter herab bis zum Muladhara, dem Basiszentrum. Dieser Einstrom des Strahles in das Muladhara wird von Meister CVV als "Bohren" bezeichnet. Bohren ist ein Prozess des tiefen Hereinbohrens in die Tiefe des Materials. Der Strahl von Uranus durchdringt alles vollständig und bohrt durch die Substanz des Muladhara, um den Weg für die Kundalini frei zu machen. Wenn der Strahl von Uranus das Muladhara erreicht, nimmt die herrschende Energie, nämlich Saturn, den Strahl wahr und antwortet darauf. Die Energie von Saturn bewirkt, dass sich der menschliche Geist auf der Erde verankert. Die Anziehung des Menschen zur Erde hin und der allgemeine Abwärtssog, den der Mensch erfährt, wird von Saturn beherrscht, während der Aufwärtstrieb von Jupiter regiert wird.
Wenn der Strahl von Uranus zu bohren beginnt, führt die saturnische Konditionierung den Schüler langsam zum Dienst hin. Der Dienst beginnt als Dienstbarkeit und steigt später zum Dienst auf. Bei der Dienstbarkeit arbeitet der Mensch für Geld und für eine Gegenleistung. Von einem höheren Standpunkt aus, wird dies als die Arbeit eines Sklaven betrachtet. Im Denken des Dienenden überwiegt der Gedanke an die Entlohnung die Arbeit. Die Entlohnung ist untrennbar mit der Arbeit verbunden. Man neigt dazu, nach mehr Geld bei weniger Arbeit zu suchen. Solche Menschen sind damit beschäftigt sich zu fragen, wie sie mit wenig Arbeit mehr verdienen können. Sie werden Diener genannt. Doch wenn der Geist des Meisters den Schüler berührt, wird nach und nach die Wichtigkeit der Arbeit erkannt und die Wichtigkeit der Entlohnung tritt in den Hintergrund. Man bekommt Gefallen an der Arbeit. Die Arbeit wird zum Wohle der Umgebung getan und die Entlohnung wird nebensächlich. Man bekommt Freude an der Arbeit und wird sich über den Sinn des Lebens bewusst.
Die gesamte Schöpfung besteht aus Handeln (Kriya Shakti). Das Handeln der Natur kann als intelligente Aktivität aufgefasst werden, da sie Rhythmus, Ordnung und Zweck in sich trägt. Die Flüsse, Bäume, Pflanzen, die Fauna und Flora, die Mineralien, Elemente, planetarischen Energien, sind alle ständig in Aktion. Die Lebenskraft in den Menschen und Tieren ist ständig aktiv. Selbst während den Stunden des Schlafes. Aktivität ist die Grundlage, damit Schöpfung existieren und im Gleichgewicht sein kann. Wenn dies erkannt wird, ist der Sinn des Lebens erkannt worden. Viele Menschen, selbst die so genannten zivilisierten Menschen, besitzen diese Einstellung dem Lebens gegenüber nicht; die Geschäfte der Menschen orientieren sich am Geld, an der Macht, Habgier, Autorität, Besitzgier und so weiter. Selten wird Arbeit als Freude am Arbeiten ausgeführt. Nur die Yogis kennen dies gut. Nicht einmal ein Philosoph, ein Intellektueller oder gebildeter Mensch kennen es. Ein Yogi weiß, dass er arbeiten muss. Er muss für das Wohl des umgebenden Lebens arbeiten. Er weiß das alles nicht nur, sondern praktiziert sein Wissen auch mit Freude. Er fühlt sich nicht dazu verpflichtet für andere zu arbeiten, sondern er tut es gerne. Er liebt es, für andere zu arbeiten. Er liebt es, in jeder erdenklichen Weise zu dienen. Es kommt ihm nicht in den Sinn, sich dafür zu belohnen. Er vergisst sich selbst im Dienst. Seine Vorbilder sind die Planeten, Elemente, fließenden Gewässer, das Pflanzen-,Tier- und Devareich. Er lässt sich von der Natur inspirieren und lebt, um zu arbeiten. Es ist ein Vversprechen, dass solche Transformationen im Schüler durch den Meister hervorgerufen werden. Der Schüler spürt die Wissenschaft des Lebens. Das ist die Arbeit des Geistes vom Meister, wenn dieser angerufen wird.