Buchvorstellung
“Einfach anpassen - Yoga der Synthese”
von Dr. K. Parvathi Kumar
Wir kämpfen ständig, weil wir nicht gelernt haben, uns anzupassen und zusammenzuleben. Unter den Menschen gibt es einige, die gelernt haben, mit scheinbaren Differenzen umzugehen. Sie haben den Schlüssel gefunden. Der Schlüssel heisst Anpassung. Wenn man in sich eine kleine Anpassung vornimmt, um mit einem anderen Menschen zusammenzuleben, ist dies nicht sehr schwierig.
Das Büchlein "Einfach anpassen" von K. Parvathi Kumar, zeigt: Wer lernt, anzunehmen und sich anzupassen, findet den Schlüssel zur Freude.
Mehrsprachige Ausgabe Deutsch / Englisch / Spanisch / Französisch
Dhanishta, Visakhapatnam, Indien 2011.
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Leseprobe:
Einfach anpassenDamit sich zwei vereinen können, ist von beiden Seiten Anpassung erforderlich. Je mehr man lernt, sich anzupassen, desto mehr ist man im Yoga. Je mehr man Gründe zum Klagen findet, desto weniger ist man im Yoga. In der Natur verschmelzen sogar die Gegensätze und werden ergänzend. Wenn wir diese Arbeitsweise der Natur und die Anpassung vieler für ein Zusammenleben verstehen, stellen wir fest, dass es in der Natur vollkommenen Yoga gibt. In einem Wald lernen unterschiedliche Bäume zusammenzuleben. In der Erde sind verschiedene Mineralien und Metalle gleichzeitig vorhanden. Die Mineralien, die Pflanzen und die fünf Elemente befinden sich in vollkommener Harmonie. Feuer und Wasser kommen zu einer Verständigung. Wasser und Materie finden ihr Einvernehmen. Die Planeten im System haben, obwohl sie unterschiedlich sind, eine Übereinkunft. Dies alles sehen wir in der Natur.
Es gibt nur zwei Spezies, die unfähig sind, durch Anpassung zu einer Einigung zu kommen. Die eine ist das Tier, und die andere ist der Mensch. Wir sehen Tiere kämpfen, und wir sehen Menschen kämpfen. Auf dem Planeten gibt es Kämpfe, seitdem die Menschheit auf dem Planeten auftauchte. Wir kämpfen ständig, weil wir nicht gelernt haben, uns anzupassen und zusammenzuleben. Unter den Menschen gibt es einige, die gelernt haben, mit scheinbaren Differenzen umzugehen. Sie haben den Schlüssel gefunden. Der Schlüssel heisst Anpassung. Wenn man in sich eine kleine Anpassung vornimmt, um mit einem anderen Menschen zusammenzuleben, ist dies nicht sehr schwierig. Unser Problem liegt darin, dass wir diese Anpassungen vom anderen fordern. Wir wollen, dass sich die ganze Welt in Übereinstimmung mit uns ändert. Anstatt danach zu streben, dass sich die Welt ändert, ist es viel leichter, wenn wir uns einfach anpassen und gemeinsam in Harmonie leben.
Ich gebe eine neue Definition für Yoga: 'Einfach anpassen'. Wenn man einfach ist, kann man sich anpassen. Sprecht mit euch selbst und seht, wie ihr euch ausrichten könnt, um zusammenzuleben. Die Leute möchten sich nicht selbst korrigieren. Sie möchten, dass überall ihre Bedingungen herrschen, damit sie sich wohlfühlen. Jeder liebt eine Temperatur von 24° Celsius. Das ist für den Körper angenehm. Aber in Indien gibt es Menschen, die bei 50° Celsius leben.
Wenn wir in dieser Jahreszeit nach Argentinien reisen und erfahren, dass die Temperaturen niedrig sind, dann ist das Denken irritiert. Das Denkvermögen plant so viele Dinge und stellt viele Fragen. Sind die Temperaturen im Juni in Buenos Aires niedrig oder nicht? Wenn niedrig, wie niedrig? Einige sagen, ca. 12 Grad, aber es scheint immer die Sonne. Gestern erzählte mir ein argentinischer Flugbegleiter, dass Buenos Aires ein sehr angenehmer Ort zum Wohnen ist. Er sagt dies, weil er von Buenos Aires stammt. Er hat seine eigene Logik, warum es sich in Buenos Aires gut leben lässt. Wenn ihr die zwei anwesenden Schweizerinnen fragt, dann würden sie sagen, dass die Schweiz der Himmel auf Erden ist. Aber für einen armen Inder ist es sowohl in der Schweiz als auch in Buenos Aires kalt. Ähnliches gilt für euch. Wenn ihr im Sommer nach Indien kommt, dann werdet ihr ausrufen: "Wow, wow, wow, ist das heiss!" In Indien verwenden die Menschen Ventilatoren; in Nord-Europa werden keine genutzt, wohingegen sie in Süd-Europa Verwendung finden. Menschen, die mit einem Deckenventilator nicht vertraut sind, fühlen sich gestört, wenn ein Ventilator läuft. Andere wiederum, die Deckenventilatoren gewohnt sind, sind beunruhigt, wenn keine vorhanden sind. Es gibt Orte, wo es immer windig ist. Es gibt Orte, wo gewöhnlich kein Wind weht. Auch ein angenehmer Wind kann von einigen als Luftzug empfunden werden!
Wenn euch Kälte vertraut ist, gewöhnt euch an Hitze und umgekehrt. Gewöhnt euch an Wind oder an die Windstille, gewöhnt euch an feuchtes und an trockenes Wetter. Wenn ihr lernt, euch anzupassen, dann ist das meiner Meinung nach der erste Schritt im Yoga. Yoga sagt: "Seetoshna sama sukhi". Sei es kalt, sei es heiss, ein Yogi fühlt sich nicht gestört. Yoga-Praxis heisst, Kälte und Hitze erleben, ohne sich gestört zu fühlen. Auf diese Weise sollten wir wirklich mit Yoga beginnen. Anpassen ist Synthese. Je mehr ihr lernt, euch anzupassen, desto weniger kann eure Freude gestört werden. Niemand kann euer Glücksempfinden unterbrechen. Niemand kann euer fröhliches Gemüt beunruhigen. Kein Ort, keine Situation, keine Person, kein Tier, keine Wetterlage kann euch stören!
Wisst ihr schon, was gestern bei unserer Landung geschah? Der Pilot machte die Durchsage, dass die Temperatur in Buenos Aires 2° C beträgt. Als wir zu Rodolfos Wagen gingen, sagte er: "Meister, heute ist der kälteste Tag. Auf unserem Weg zum Flughafen war alles sehr weiss und neblig." Ich sagte: "Ja, der Meister grüsst mich bei der Ankunft in Argentinien. Der Meister sagt, begegne der Kälte und sei zufrieden." Das ist Yoga.
Begegne der Hitze und sei zufrieden. Anpassung ist Yoga. Auf der physischen Ebene: einfach anpassen. Auf der emotionalen Ebene: einfach anpassen. Auf der mentalen Ebene: Einfach anpassen. Nur auf diesen drei Ebenen ist Anpassung erforderlich. Darüber hinaus wird Anpassung nicht benötigt.