Buchvorstellung

“Kapila und Kardama – Die Quintessenz des Pfades”

von Dr. K. Parvathi Kumar

Kapila ist der erste und wichtigste Lehrer auf dem Planeten. Dieses Büchlein enthält die Unterhaltung zwischen Kapila und seinem Vater Kardama. Dieses Gespräch hat einen tiefen Wert und ist auch eine Lehre in einer komprimierten Form. Als der Autor darüber einen Vortrag hielt, brachte eine Gruppe von begeisterten deutschen Zuhörern die Lehren in Buchform hervor. Sie ist den Schülern der Weisheit gewidmet.
Dieses Büchlein kann als eine Einführung zu dem Buch „Die Lehren von Kapila“ gelesen werden.

Inhalt: Einleitung; Auftakt; Das Gebet und die Bitten Kardamas; Die Antwort Kapilas; Kardamas Übung; Ein Gebet an Kardama

Dhanishta, Visakhapatnam, Indien 2014

Leseprobe:

Auftakt

Kardama ist der Prajapati, dem Kapila als das zehnte Kind geboren wurde. Kapila ist der ‚Herr der Synthese‘ (Narayana). Angemessener Weise wurde er als das zehnte Kind von Kardama geboren. Ihm gingen neun Schwestern voran, welche die neunfältige Natur darstellen. Die neunfältige Natur tritt als eine achtfältige Natur hervor. Die neunte ist bekannt als die ‚Urnatur‘ – Aditi, Mula Prakriti. Aus dieser Natur kommen die drei Qualitäten hervor. Aus den drei Qualitäten geht die fünffältige Natur hervor. 5+3+1 = 9. Die neunte selbst ist ein Entstehen aus dem, was sich jenseits dessen befindet, was Null oder Zehn genannt wird. Symbolisch ist Kapila der zehnte, der über die neunfältige Natur herrscht.

Kardama ist ein Prajapati und daher eine Darstellung der Zahl 10 (es gibt 10 Prajapatis). Es heisst, dass Kardama aus dem Rücken des Schöpfers geboren wurde, was symbolisch das Hintergrundbewusstsein des Schöpfers bedeutet.

Kardama ist ein Prajapati, der über die Verfestigung unseres Planeten aus seinem wässrigen und schlammförmigen Zustand herrschte. Er leitete die Geburt der Menschen (engl. ‚humans‘) auf dem Planeten ein. Das Wort ‚humans‘ meint Menschen, die in einer schlammförmigen Materie geboren wurden. Humus bedeutet auf Griechisch Schlamm. Der im Schlamm geborene Mensch wird ‚human‘ genannt.

Vor der Ankunft von Kardama war die Erde eine halb-ätherische Kugel, geformt bis zum Äquator, und bewegte sich wie eine Schüssel um den Nordpol. Ab der Zeit von Kardama formte sie sich zu einer vollständigen Kugel und bildete den Südpol.

Kardama erfüllte seinen Zweck der Inkarnation auf dem Planeten und beabsichtigte, zum Zustand des absoluten Seins (Parabrahman) zurückzukehren. Das Bhagavata Purana sagt, Kardama habe sich bereits im früheren Kalpa mit dem absoluten Parabrahman-Zustand vereint und er habe nie beabsichtigt, in der folgenden Schöpfung wieder in die Schöpfung zurückzukehren. Doch als die Schöpfung begann, hörte Kardama, der sich in tiefem Samadhi befand, eine Stimme, dass es für ihn notwendig sei, in die Schöpfung herabzusteigen und eine grosse Rolle darin zu erfüllen; dass er neun weiblichen Prinzipien Geburt geben solle, die dann mit den neun Sehern vermählt würden, von denen sieben den Grossen Bären bilden und die restlichen Beiden strahlen, um die Wesen zu inspirieren.

Kardama hörte auch, dass als ein Geschenk für diese Aufgabe, neun Kindern Geburt zu geben, Lord Narayana selbst als das zehnte Kind geboren würde. Kardama lächelte über das Spiel des Herrn mit ihm und willigte dazu ein. Der Weise Kardama erfüllte das anvertraute Werk. Er bat Kapila, den Herrn, um Erlaubnis, zur ewigen Wohnstätte zurückzukehren. Der Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn, Kardama und Kapila, ist von grosser Bedeutung für die Wahrheitssucher und für jene, die nach Selbstverwirklichung und Selbsterlösung suchen. Die folgende Darstellung ist für diese Suchenden bestimmt.