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Buchvorstellung

“Merkur - Der Alchemist”

von Dr. K. Parvathi Kumar

 

Lessons on the Yoga of Patanjali


Merkur ist das goldene Prinzip der Mitte, welches das Hohe und das Niedrige, das Linke und das Rechte, das Männliche und das Weibliche, das Positive und das Negative, Geist und Materie, das Göttliche und das Diabolische zu einem Kompromiss bringen kann. Merkur ist unpersönlich, und wer von Merkur regiert wird, ist ebenfalls unpersönlich. Er ist das Agens der göttlichen Alchemie, um scheinbar auseinanderstrebende Energien zur Synthese bringen zu können. Merkur ist der Freund, mit dem alle übereinstimmen. Er ist das Zentrum, um das herum sich die Dinge anzusammeln neigen. Merkur ist das Licht der Seele, das besänftigt, heilt, magnetisiert und dadurch die Umgebung sehr unpersönlich erleuchtet.

Dieses Buch enthält verschiedene Dimensionen von Merkur und Übungen, welche zum Empfang der transformierenden Berührung Merkurs führen.

ISBN 978-3-930637-53-9, 1. Auflage 2012; broschiert, Format: 15,4 x 9,5 cm  208 Seiten; 12,-- €

 

Leseprobe:

 Merkur – der Unpersönliche

Merkur ist unpersönlich.
Ein wahrer Merkur-Mensch ist unpersönlich in dem Sinne, dass seine Persönlichkeit wie ein Kristall ist. Die Menschen reflektieren sich in ihm. Er zeigt jenen, die auf ihn schauen, was sie sind. Da Merkur neutral ist, hat er kein spezielles Konzept, keinen „Ismus“ oder Gesichtspunkt. Er ist rein die Spiegelung der Seele als Licht. In diesem Licht finden sich die Menschen. Dies ist so bei Eingeweihten. Wenn die Menschen einen Eingeweihten betrachten, werden sie widergespiegelt. Wenn ein nach Schönheit Suchender ihn anschaut, findet er im Eingeweihten Schönheit. Wenn der Suchende nach Weisheit strebt, findet er Weisheit. So finden die Menschen Hingabe, Rhythmus, Wille, Liebe, Reinheit, Klarheit, Stabilität usw. Wenn ein böswilliger Mensch einen Eingeweihten anschaut, spiegelt sich seine Böswilligkeit wider. Daher mag er den Eingeweihten nicht. Wenn ein stolzer Mensch einen Eingeweihten anschaut, erhält er seine eigene Energie als Vorurteil zurück. Ein Mensch voller Sünden empfängt die Furcht seine eigenen Sunden. Ein einfacher Mensch findet Einfachheit. So finden die Jünger in einem echten Meister ihre eigene Spiegelung und sie sprechen demgemäss von ihrem Meister. Es ist nur ihre Verständnis, aber es ist nicht der Meister. Die Persönlichkeit des Meisters ist wie ein Kristall und wird nicht durch Konzepte begrenzt. Sie wird auch nicht von Weisheitskonzepten eingeschränkt. Sie ist Licht, das von Fesseln befreit.


Merkur – Das Metall

Wenn das Metall Merkurius (Quecksilber) von verschiedenen Gefässen aufgenommen wird,
nimmt es deren Gestalt an, doch es hat keine eigene Gestalt. Quecksilber kann nicht aufgehalten werden. Es ist schnell. Es bleibt Quecksilber und erleidet keine Veränderungen. Gleich wie viele Experimente man mit Quecksilber macht, es bleibt intakt und kann wieder aufgefangen und eingesammelt werden. Ebenso kann ein Meister nicht von irgendjemandem oder einem Konzept in den Griff bekommen werden. Er stellt zu allen Beziehungen her, hilft ihnen sich umzuwandeln und bleibt dennoch er selbst. Merkur ist Merkur. Es kann Eisen in Gold umwandeln und bleibt dennoch Merkur. Für alle chemischen Zwecke werden die Umwandlungen mit Hilfe eines Katalysators gemacht, und all diese Katalysatoren gehören zum Merkur-Prinzip. Sie helfen, damit die Umwandlungen geschehen können, dennoch bleiben sie, was sie sind.


Das Symbol von Merkur

Betrachtet das Zeichen von Merkur.
Es ist ein Kreuz, welches die vierfältige Existenz darstellt. Darüber befindet sich ein Kreis. Dies bedeutet Einheit der vierfältigen scheinbaren Vielfalt. Von der Einheit kommt die vierfältige Existenz. In der Einheit gibt es die Schönheit der Vielfalt. Daher sind der Kreis und das Kreuz zusammen. In der Tat ist das Kreuz eine Ableitung des Kreises. Der Kreis ist der höhere Aspekt. Das Kreuz ist der niedere Aspekt. Zusammen bilden sie Einheit und Verschiedenartigkeit. Über dem Kreis befindet sich ein Halbkreis, der die soli-lunaren Energien darstellt. Der Halbmond ist nichts anderes als die beiden Bögen, vom scheinbaren Nichts als die soli-lunaren Strahlen herabsteigend. Die beiden tauchen aus dem Unbekannten auf und bilden den Kreis, der die Schöpfung in ihrem nebelförmigen Zustand darstellt, und die vierfältige Existenz in ihrer Ausdrucksform. Merkur als Symbol ist bei weitem das vollkommenste Symbol von allen den Planeten gegebenen Symbolen. Es hat in sich drei Ebenen: Der Halbkreis, der die kosmische Ebene darstellt, den Kreis für die solare und das Kreuz für die planetarische Ebene. Alle drei kommen aus der vierten hervor, die unsichtbar ist. Das Symbol von Merkur kann so betrachtet werden, dass es die eine unsichtbare und die drei sichtbaren (wahrnehmbaren) Ebenen der Existenz darstellt.
 

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