Buchvorstellung
“Saraswathi - Das Wort”
von Dr. K. Parvathi Kumar
Jedes Prinzip in der Schöpfung wird in der esoterischen Welt als eine Gottheit betrachtet. Die Göttin des Wortes wird Saraswathi genannt, was wörtlich "der Strom" bedeutet. Es ist der Strom der Energie als Bewusstsein, der auch das Wort genannt wird. Das Wort wurde von den alten Sehern als der Hintergrund von allem Geschaffenen erkannt. Er strahlt aus von der reinen Existenz. Jede Schrift gibt dem Wort höchste Bedeutung, denn es tritt periodisch hervor und manifestiert sich in vielfältigen Formen, um immer wieder zu seiner Quelle zurückzukehren, d.h. der reinen Existenz.
Edition Kulapati, Deutschland 2003. ISBN: 978-3-930637-27-0
Leseprobe:
IntuitionEs gibt eine intelligente Möglichkeit, mit Gedanken zu arbeiten. Wir stellen uns etwas vor.
Regelmässige Imagination, tiefe und intensive Imagination führt zur Visualisation. Das ist keine Tagträumerei. Tagträumer haben weder Willen noch Durchhaltevermögen. Selten arbeiten sie mit dem Willen, und noch seltener können sie den Willen lenken.
Imagination ist wissenschaftlich. Alle Wissenschaftler sind einfallsreich und phantasievoll. Jules Verne, Madame Curie, Niels Bohr, Albert Einstein und viele andere waren einfallsreich und erfinderisch. Imagination ist die Grundlage jeder schöpferischen Tätigkeit. "Stelle dir etwas vor, visualisiere und erschaffe", lauten die Anweisungen zur weissen Magie. Jeder Wissenschaftler ist zutiefst und intensiv phantasievoll. Seine intensive und konzentrierte Imagination klopft an die Tür der Intuition. Eine Idee blitzt hervor, und dann wird 'im Inneren gefunden', das heisst, eine Erfindung wird gemacht. So läuft weisse Magie bei einem Wissenschaftler ab. Abraham Lincoln, Mahatma Gandhi und ähnliche Menschen sind Sozialwissenschaftler. Ihr intensives und konzentriertes Interesse am Wohlergehen der Gesellschaft entwickelte die Mittel für die Arbeit am gesellschaftlichen Wohlergehen. Jesus Christus, Buddha, Pythagoras, Mose, Zarathustra und andere sind spirituelle Wissenschaftler. In jedem Aktivitätsbereich können imaginative Gedanken dazu führen, dass wir intuitiv vorgehen. Intuitive Tätigkeit ist die Vorgehensweise der Seele.
Ich hoffe, einige von euch haben das Buch ‚Die Möwe Jonathan' von Richard Bach gelesen. In dem Buch sagt der Lehrer zu Jonathan: "Wenn du auf jenem Berggipfel sein möchtest, bist du dort.“ Jonathan fragt: "Wie ist das möglich?" Der Lehrer antwortet: „Es ist möglich. Schliesse deine Augen und denke, dass du dort bist." Jonathan tut es, und dann sagt der Lehrer: "Öffne deine Augen.“ Tatsächlich! Jonathan befindet sich auf dem Gipfel. Das ist das Schöne an der Schnelligkeit des Wortes, wenn wir wissen, wie wir mit ihm als arbeiten müssen.
Während wir meditieren, können wir die Zentren in unserem Körper erreichen, ebenso die Zentren überall auf dem Planeten und im Sonnensystem. Wir können das Sonnensystem durchdringen. Solches Durchdringen ist essentiell die Qualität der Seele, die wir sind. Wir sind die Seele, und wir haben mehrere Körper, aber wir leben mit einer falschen Identität. Wir sind ein Fall von falscher Identität. Durch unseren Namen, unsere Gestalt, Farbe, Rasse, Nationalität, Sprache usw. begrenzen wir uns. Dies alles bauen wir auf, befestigen es und halten es bei uns fest. Infolgedessen werden wir von diesen Dingen gehalten, und dann sind es Begrenzungen. Begrenzung ist das, was wir für uns selbst erschaffen.
KRIYA
Lasst uns das Geschenk der Gedankengeschwindigkeit nutzen und versuchen, in die feinstoffliche Existenz vorzudringen. Imagination, Visualisation und intuitive Vorgehensweise sind Konzentrationsübungen, aber auch eine Meditationstechnik neben anderen. Es reicht nicht, wenn wir in der Meditation einfach nur dasitzen. Die Meditation schlägt vor, dass wir etwas tun. Solche Tätigkeit ist Kriya.
Kriya bedeutet Handlung. Wenn wir unsere Augen schliessen, um zu kontemplieren, müssen wir dabei irgendetwas tun, zum Beispiel das Denken auf die Atmung oder auf einen Gedanken richten oder es auf die heiligen Zentren in uns einstellen, zum Beispiel auf Shambala, das den obersten Teil unseres Kopfes (Sahasrara) darstellt, oder auf das Ajña (Brauenzentrum), das Visuddhi (Kehlzentrum) oder auf das Anahata (Herzzentrum). Wir lassen das Denken nicht unbestimmt herumwandern. Etwa 15 bis 20 Minuten lang schliessen wir unsere Augen, um in der Stille zu sein. Wie viele von uns sind in der Lage, sich auf ein heiliges Zentrum im Inneren oder Äusseren zu konzentrieren? Es ist günstiger, sich im Inneren zu konzentrieren.
Shambala liegt in der Wüste Gobi, und es ist auch der obere Teil unseres Kopfes. Der Himalaya und alle Ashrame im Himalaya befinden sich in unserem Herzzentrum (Anahata). Der Südpol entspricht unserem Basiszentrum (Muladhara) und der Äquator unserem Nabel. indem wir uns im Kehlzentrum (Visuddhi) aufhalten, können wir uns in der Akasha, im Äther, aufhalten. Wir müssen uns auf etwas ausrichten, während wir kontemplieren, weil der Gedanke uns im Bruchteil einer Sekunde dort sein lässt.
In Indien haben wir eine wirksame Anweisung, die den Meditationsschülern gegeben wird. Sie klingt ein wenig herb, aber sie ist wirkungsvoll "Wenn du sitzt und meditierst, laufe nicht wie ein streunender Hund herum. Ein streunender Hund ist ohne Ziel. Er läuft von Haus zu Haus, kriegt Schläge und leckt fortwährend seine Wunden. Ein erzogener Hund ist wachsam. Wenn du ein erzogener Hund bist, kannst du hören und über weite Entfernung Kontakte herstellen. Wenn du deine Augen schliesst und zulässt, dass deine Gedanken herumwandern, wie sie möchten, bist du noch ein streunender Hund. Aber bitte: Wende dieses Beispiel nur auf dich selbst an, nicht auf andere.“
Kriya Yoga bedeutet Yoga in Beziehung zu einer Tätigkeit. Die Tätigkeit ist hier mental. Gedanklich müssen wir uns entweder auf die Atmung, auf einen Klang, ein spirituelles Symbol, die schön geschmückte Form einer Gottheit oder auf das lächelnde Gesicht eines Meisters ausrichten. Das Denken muss mit etwas beschäftigt werden, was zur buddhischen Ebene oder zu noch höheren Ebenen gehört. Meditation ist auch eine mentale Tätigkeit, bei der wir unsere Gedanken beobachten. Meister CVV und Lord Krishna schlagen solches Beobachten vor. Auf jeden Fall ist Meditation kein unbestimmtes Herumsitzen. Meister DK macht den Vorschlag, das Denken für höhere, edlere Dinge oder Gedanken empfangsbereit zu halten. Meditation ist also Kriya. Nicht-Tun ergibt sich für das Denken, aber das Denkvermögen kann sich dies nicht vornehmen. Bitte, denkt immer wieder darüber nach.
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ELEKTRISCHES SIGNAL (ELECTRIC HINT)
Ein anderer Name für Intuition ist 'Electric Hint' – ‚Elektrisches Signal'. Es ereignet sich im Bruchteil einer Sekunde, wie ein Blitz. Unsere Antenne, die des Gehirns, arbeitet besser und wirkt als guter Empfänger der intuitiven Blitze für die Gehirnzellen. So ein Blitz kommt, und man weiss, dass er wahr ist, auch wenn scheinbar keine Logik dahinter zu erkennen ist.
Wissenschaftler, die Neuerer waren, folgten ihrer Intuition. Entdeckt der Mensch etwas intuitiv macht er Fortschritte, weil er das Wissen hat, auch wenn die Massen noch Zeit brauchen, um die Wahrheit zu erkennen. Es gibt immer nur wenige, die intuitive Arbeit verstehen können. Nachdem ein intuitiver Mensch gestorben ist, schreiben die Leute viele Bücher über ihn, machen aus ihm ein goldenes Kalb und verehren ihn. Aber auf keinen Fall folgen sie den Lehren! Dieses Muster wurde von der Menschheit wiederholt gezeigt.