Buchvorstellung
“Der Lehrer. Sinn und Bedeutung”
von Dr. K. Parvathi Kumar
Adi Shankara war ein grosser Meister eines jeden Aspekts der Weisheit und wird verehrt als das allerhöchste Wesen. Er lehrte ununterbrochen die Einheit aller Existenz. Adi Shankara sagt, dass der Sat Guru niemand anderes ist als Brahman (der absolute Gott), der sich zum Wohle der Wesen verfügbar machte. Er singt spontan zwölf Stanzen auf Sanskrit als eine Gabe zu Füssen des Sat Guru.
Meister, Lehrer sind andere Namen für Sat Guru. Der Lehrer ist im Wesentlichen ein Sohn Gottes. Er wird als ein Vertreter Gottes auf Erden betrachtet, um den suchenden Seelen zu ermöglichen, in das Reich Gottes einzutreten. Der Lehrer vermittelt Weisheit, um den Schüler von der Unwissenheit zum Wissen emporzuheben. Und durch seine Blicke, sein Wort und seine Liebe hebt er ständig den ausgerichteten Schüler empor. Der Lehrer führt und der Schüler folgt, bis der Schüler in die Seligkeit der Existenz eintritt und sich zu einem weiteren Sohn Gottes umwandelt.
Da der Sat Guru eine Verkörperung von Jupiter ist, dessen Zahl zwölf ist, werden hier sogleich zwölf Stanzen gegeben. Sie enthalten, wofür Sat Guru steht. Diese Stanzen werden mit einem kurzen Kommentar gegeben, um die Schüler zu informieren, so dass sie besser in der Lage sind, sich auf ihre Lehrer auszurichten.
Edition Kulapati, D-Wermelskirchen 2010
ISBN 978-3-930637-46-1
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Leseprobe:
Auszug: Stanze 1181. Taptakanchanadeepyamanamahanumatrukam arupakam - Der Lehrer ist formlos und scheint dennoch hervor als ein Mikro-Atom mit goldenem Glanz.
Der Formlose strahlt durch die Form hervor, er kann ein Mikro-Atom und auch ein Makro-Atom sein. Der erste Triller kommt aus dem scheinbaren Nichts hervor. Dieser Triller taucht aus dem goldenen Ei auf. Das goldene Ei ist sechsdimensional und wird daher als ein Würfel betrachtet. Vom Würfel zur Sphäre geschehen die Formenbildungen, wobei das grundlegende Muster eine hexagonale Form ist. Das Mikro-Atom wird als aus sechs Dimensionen bestehend betrachtet. Die Veden beschreiben diese hexagonale Form als eine vierarmige, die sechs Dimensionen hat. Alles, was in der Schöpfung geschieht, hat diese grundlegende hexagonale Struktur. Aus diesem Grund wird das kosmische permanente Atom als der Eine mit vier Armen erklärt. Innerhalb der hexagonalen Struktur gibt es das zentrale Thema des elektrischen Blaus, auf das in den Veden als Maha Vishnu (die kosmische Person) Bezug genommen wird.
Rings um dieses elektrische Blau gibt es den goldenen Glanz, der poetisch als der Herr mit goldenen Gewändern bezeichnet wird. Es ist ein elektrisches Blau im Zentrum und an der Peripherie ist es goldgelb. Vom Blau heisst es, dass es von der goldenen Farbe umhüllt ist. Das erste ist die Essenz, die letztere ist die Formbildung, die aus dem Blau hervortritt, das viele Grade in sich trägt. Es besitzt alle Einzelheiten von tiefblau bis goldgelb und ist später weiter eingehüllt durch die materiellen Formbildungen.
Der Lehrer wird so mit dem elektrischen Blau verglichen, das im Wesentlichen formlos ist, um das herum das Goldene hervortritt. So bilden sich um das Formlose herum die Formbildungen aufgrund des Trillers, der eine Zeitperiodizität besitzt. Das Gesetz der Periodizität herrscht vor, beim Auftauchen der Form und ihrem Verschmelzen in den formlosen Zustand. Die bei diesem Namen zugeschriebene Bedeutung ist, dass um den Formlosen herum durch die Zeit in abgestufter Weise Formbildungen geschehen, und dies führt zu verschiedenen Zuständen und Ebenen der Existenz. Sie geschehen nach einer Ordnung, nach einem Zeitmassstab. Ihr Verschmelzen geschieht ebenfalls nach dem gleichen Zeitmassstab. Die Urform wird als ein goldenes Ei betrachtet (mit der Farbe von geschmolzenem Gold), die als ein Lingam verehrt wird. Aus dem goldenen Ei taucht die hexagonale Form auf, welche die kosmische Form genannt wird. Jedes Wesen ist eine Kopie dieser Form. Der Mensch ist eine Mikro-Entfaltung des kosmischen Menschen.
Der Lehrer ist jemand, der auf diese Weise sich selbst als wesenhaft formlos erkennt, um den herum Formbildungen geschehen. Er sieht auch das Formlose in allen umgebenden Formen. Für ihn ist das Absolute allgegenwärtig. Er erkennt auch die Allmacht des Formlosen. Synthese bedeutet, das Formlose und die Form nur als zwei Dimensionen des Einen zu sehen.
Die Veden beschreiben die kosmische Person, Maha Vishnu, als den von strahlenden goldenen Gewändern umhüllten Blauen. Das Blau ist in der Tat in ihrer Tiefe Transparenz. Der reine Himmel zum Beispiel ist diesem Zustand ähnlich. Der Himmel hat keine spezifische Farbe. Alle Farben geschehen auf ihm. So ist der Zustand eines wahren Lehrers.
Sehr früh am Morgen erinnere ich mich der heiligen Sandalen des Meisters in der inneren Kammer meines Herzens.