Buchvorstellung
“Die Lehren von Meister Morya, Bd. 1”
von Dr. K. Parvathi Kumar
Bei Meister Morya heißt es: „Sei dankbar für das, was gegeben ist“. Wir wissen immer, was uns nicht gegeben wurde, sind aber blind für das, was gegeben wurde. Wenn wir nicht schätzen, was gegeben wird, warum sollte uns dann mehr gegeben werden? Lernt mit dem, was gegeben ist, umzugehen.
Das Buch „Lehren von Meister Morya“ enthält Saatgedanken, die er zum Ausdruck brachte. Zum besseren Verständnis eines durchschnittlichen Menschen sind sie von Dr. K. Parvathi Kumar ausgearbeitet und beschrieben.
Dhanishta Editions, Visakhapatnam, Indien, 2015
Das Buch ist nicht auf Deutsch erschienen.
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Leseprobe:
1. Weizen und SpreuEs gibt Hunderte von Eingeweihten, die seit Jahrhunderten für die Hierarchie arbeiten. Nur zehn bis zwölf Namen wurden bekannt. Die Mitglieder der Hierarchie haben der Menschheit in vielerlei Hinsicht immens gedient. Die Einzelheiten der hierarchischen Beiträge zum Fortschritt der Menschheit können nicht alle dargelegt werden. Ebenso müssen die Namen der Mitglieder nicht mitgeteilt werden. Vertrautheit mit Namen bedeutet nicht viel. Vom Wissen über die Namen, die bereits bekannt sind – was ist schon Gutes dadurch geschehen? Die Namen werden nur zitiert, sie werden verwendet, und nur allzu oft falsch zitiert oder missbraucht. Den Lehren in der Handlung zu folgen ist wichtiger, als im Glanz der Namen der Eingeweihten zu leben. „Gute Taten zeitigen stets gute Früchte.“ Wenn die Welt gerettet werden und voranschreiten soll, dann nur durch gute Taten und nicht durch wilde Phantasien und glamouröse Darstellungen.
Einmal erhielt eines unserer Mitglieder enorme Anerkennung in der Gesellschaft für die guten Taten, die er geleistet hatte. In der Folge forderten zu viele Menschen zu viele Kleinigkeiten von ihm, und das Mitglied konnte die vorgesehenen Arbeiten nicht ausführen. In diesem Augenblick haben wir einen Trick gespielt: wir erhoben ihn von dem Ort seiner Arbeit 30 Jahre lang ohne Störung, und er erfüllte den Plan, für den er sich inkarniert hatte. Oftmals bedeutet die Anerkennung der Welt ein Hindernis für die beabsichtigten Arbeiten. Wir betrachten die Anerkennung als Spreu und die Werke guten Willens als Weizen. Wir sind nicht auf zu viel Spreu mit wenig Weizen aus.
2. Wartezeit
Falle nicht zurück und schwelge in Kritik an der Hierarchie und an den Werken guten Willens. Dies verursacht Trennung von uns. Versucht, euren Lehrer niemals zu kritisieren oder zu beurteilen. Das hat einen Bumerang-Effekt. Eine solche Wirkung geschieht nicht, weil wir auf eure Kritik reagieren, sondern weil wir es nicht verdienen.
Ihr leugnet das Licht für euch selbst durch Kritik an guten Werken und Menschen guten Willens. Als Ergebnis davon werdet ihr in der Dunkelheit landen. Eure Einschätzung von uns basiert nur auf eurem Verständnis, dessen Zustand noch dem eines Kleinkindes entspricht. Lernt, zu schweigen und nicht zu werten, wenn etwas euch begegnet, das mit guten Werken und mit Heiligen zu tun hat.
Welche Lehren wir auch immer geben - sie werden von euch durch den Stand eures Verständnisses reduziert. Selbst schriftliche Darlegungen werden nicht als solche verstanden. Sie werden vom Leser auf das Niveau seines Verständnisses herunter gebracht. Bis heute fragen wir uns, wie wir mit euch sprechen und wie wir euch lehren sollen, denn weder gesprochene noch geschriebene Worte werden auf dem Niveau begriffen, auf dem sie geäußert wurden. Dennoch setzen wir unsere Bemühungen fort, uns mit eurem Verständnis zu verbinden. Während ihr von Ärger, Zweifel, Verzweiflung, Wut und Hass beeinflusst werdet, helfen wir weiterhin, so wie eine Mutter ihrem aufgebrachten Kleinkind hilft.
Wir warten in Geduld auf eurer Wachstum!
3. Die Tragödie
Wenn ihr in großer Not seid, versuchen wir, euch unsere helfende Hand zu reichen. Doch durch den Einfluss von Maya lebt ihr mehr in den Gedanken der Not. Ihr sucht nicht nach dem Göttlichen. Die Natur eures Verhaltens konditioniert euch, mehr an das Problem als an das Göttlichen zu denken. Wenn ihr in Not seid, entwickelt ihr eine Abneigung, die Schriften zu lesen oder die Gegenwart eines Heiligen zu suchen. Ihr lauft hierhin und dorthin, von Pontius zu Pilatus. Oft genug klopft ihr an die falsche Tür, nicht an die richtige.
Bewahrt Vertrauen in das Göttliche, sucht Hilfe bei der Göttlichkeit und vollführt eure Pflichten mit Geduld. Es ist einfach nicht an der Zeit, Fehler zu suchen. Normalerweise, wenn wir in schwierigen Zeiten sind, frönen wir der Fehlersuche und denken, dass andere für unsere Probleme verantwortlich sind. Verschließt nicht die Türen für irgendeine mögliche Lösung. Die Ursache einer solchen Haltung ist ein übermäßiger Selbstbezug. Wir sind immer bereit und stets bemüht, mit euch zusammen zu arbeiten. Dies erkennt ihr nie aufgrund eurer Ungeduld. Wenn ihr uns wirklich braucht, und wir euch im Guten zugewandt sind, euch zu helfen, verursacht ihr durch eure Haltung ein unüberwindliches Hindernis. Eine schlimmere Tragödie als diese kann es nicht geben!
4. Der Rüssel
Beachtet den sich ständig bewegenden Rüssel eines Elefanten. Ständig bewegt er sich nach vorne, nach hinten und zur Seite. Er bleibt nie ruhig. Verbindet den Rüssel mit einer Kette und führt ihn. Dann bewegt sich der Elefant in die gewünschte Richtung. Euer Verstand ist nicht anders als der Rüssel des Elefanten. Dauernd hüpft er von einer Sache zur anderen. Er ist ziellos. Er ist in der Lage, Zeit und Worte zu verschwenden. Verbindet ihn mit irgendeiner kleinen Arbeit guten Willens. Dann gewinnt er Richtung und die entsprechende Disziplin. Verbindet den Rüssel eures Verstandes mit der Atmung in euch. Das befreit euch nicht nur vom Gepäck eurer Gedanken, sondern schenkt auch Richtung nach innen. Kriya (Aktion) ist die wesentliche Eigenschaft des Verstandes. Bleibt in Aktion (Kriya), im Außen oder im Innen. Dann werdet ihr ein Kriya-Yogi.
5. Ankoppeln - 1
Das Göttliche, dass ihr sucht, führt euch zum Lehrer, der euch den Weg zeigt, den ihr gehen sollt. Folgt den Anweisungen und nehmt mit dem Selbst Kontakt auf. Der Lehrer ist die Verkörperung des Göttlichen und die Lehre ist das göttliche Gebot. Es sollte angenommen und sofort befolgt werden. Es sollte nicht zur Diskussion gestellt oder in der Schwebe gehalten werden. Wenn ihr das tut, werden andere Gedanken auftauchen und euch verschlingen, und das Befolgen des Gebotes verhindern. Seid wachsam, sofort Kontakt mit dem Gebot aufzunehmen, und bleibt still bei der Ausführung des Gebotes. Gebt eure Intelligenz und eure Ressourcen hin bei der Erfüllung der Anweisung. Das hält euch auf dem Pfad in Bewegung. Dem Gebot zu folgen ist wie angekoppelt sein. Es genügt, wenn ihr euch ankoppeln lasst. Die Reise selbst wird vom Zug durchgeführt. Ihr braucht euch keine Sorgen um das Ziel machen, der Zug bringt euch zum Ziel. Zweifelt nicht am Gebot, denn das verursacht Abkopplung. Kommt auf das Gebot zurück und koppelt euch wieder an; dann seid ihr wieder auf dem Pfad.
Verschwendet keine Zeit.
6. Die Kühle des Gebots
Das Gebot des Meisters ist wie der Schatten des Baumes. Der Schatten des Baumes verwandelt den heißen Wind in eine kühle Brise. Geht nicht aus dem Schatten heraus und verliert die Kühle. Die soziale Wertschätzung und Anerkennung können euch aus der Kühle und dem Schatten herausziehen. Dann werdet ihr von der Hitze beeinträchtigt, d.h. vom Übel der Welt. Ihr könntet sogar einen Sonnenstich erleiden, d.h. unheilbringende Schläge der Welt. Diejenigen, die kein Unterscheidungsvermögen besitzen und die wankelmütig sind, sind solchen Gefahren ausgesetzt. Bleibt kühl und führt die Handlung aus, wie sie der Absicht entspricht.
Möge das Gebot vorbehaltlos eingehalten werden!
7. Die Macht der Gedanken
Die Macht der Gedanken wurde in den letzten hundert Jahren besser erkannt. Die Macht der Gefühle wird im sich entwickelnden Menschen nach und nach durch die Macht des Denkens ersetzt. Die Evolution ist die Grundlage der menschlichen Evolution. Wissenschaft und Psychologie schreiten voran als Zeichen der Evolution des Denkens. Die alten Inder und Griechen entwickelten sich zu den Höhen des menschlichen Denkens. Sie erkannten die Macht der Gedanken in höchstem Maße. Sie erkannten auch, dass die Gedankenkraft ebenso gefährlich wie konstruktiv sein kann. Sie verweigerten daher die Wissenschaft des Denkens den gewöhnlichen, leichtgläubigen und verantwortungslosen Massen. Sie hatten das Gefühl, dass solch machtvolles Wissen den Massen anzuvertrauen wäre, wie wenn man einem Kleinkind ein scharfes Messers in die Hand drückte.
Die Alten vertrauten Wissen dem Grad der Entwicklung entsprechend an. Heute wird Information in Massen zugänglich gemacht. Viele missbrauchen die Informationen, anstatt sie für Bildung zu verwenden. Bedenkt, dass Information und Bildung nicht das Gleiche sind. In den Händen des Gebildeten bewirken Informationen Wunder. In den Händen anderer tun sie das nicht; im Gegenteil, sie werden zerstörerisch.
Man sollte daher gut nachdenken, bevor man Gedanken von Wert teilt.