Buchvorstellung
“Die Wissenschaft des Yoga”
von Dr. E. Krishnamacharya
Das Wort Yoga wird heutzutage in vielen Richtungen verwendet, aber es gibt auch eine wissenschaftliche Definition mit einem Verfahren, das "Yoga" genannt wird. In dem Buch "Die Wissenschaft des Yoga" versucht Meister EK (Dr. Ekkirala Krishnamacharya), die Yogapraxis mit der von Patanjali und der Bhagavad Gita beabsichtigten Exaktheit und wissenschaftlichen Präzision aus der Vogelperspektive darzustellen. Die Yogapraxis ist kein Selbstzweck. Aber der Zweck und das Ziel ist die Yoga-Lebensweise.
Vorträge in diesem Buch: Die Wissenschaft der Meditation; Verschiedene Methoden der Meditation; Vollmond-Meditation; Die Praxis des Yoga; Yoga und Verwirklichung; Yoga und Heilung; Die Wissenschaft der Reinkarnation; Wie lebt man ein spirituelles Leben?
Kulapathi Book Trust, Visakhapatnam, Indien 2023
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Leseprobe:
Die Wissenschaft der MeditationHeute spreche ich hauptsächlich über Meditation. Im Allgemeinen wird der Begriff in vielen Aspekten und vielen Bedeutungsschattierungen verwendet. Seit dem Erscheinen des Yoga im Westen hat der Begriff "Meditation" eine grosse Bedeutung gewonnen. Aber die Wahrheit ist, dass einige Menschen die Bedeutung des Wortes genau im wissenschaftlichen Sinne kennen und es streng nach den yogischen Prinzipien und Standards verwenden. Es gibt aber auch Menschen, die den Begriff eher vage verwenden. Es gibt Menschen, die ihre Augen schließen und sagen, dass sie meditieren. Wenn jemand im Auto schläft und die Augen schließt, macht sich sein Freund über ihn lustig und fragt: "Meditierst du etwa?" Manche Menschen versuchen, ihr Denken auf etwas zu konzentrieren und nennen das Meditation. Das heißt, sie benutzen das Wort Meditation für Konzentration. Manche Menschen glauben, dass die Yogapraxis die Konzentration des Denkens beinhaltet.
Ihr wisst, dass der wahre Yogaweg nach Patanjali und der Bhagavad Gita acht Stufen hat. Die ersten vier Stufen gehören zu den äußeren Versuchen des Schülers für das Folgende:
1. Um sich zu entspannen und um seinen Körper fit und gesund zu machen.
2. Den Kreislauf des Blutes und der Lebenskräfte gleichmäßig zu machen.
3. Die verschiedenen Teile des Körpers mit dem frischen Fluss der Lebensenergie zu versorgen.
4. Die verschiedenen physischen Teile des Körpers zu heilen und dann die Störungen der Atmung und des Blutkreislaufs zu beheben.
1. Yama und Niyama
Die ersten beiden Schritte sind Yama und Niyama. Sie beinhalten den Versuch, die Gewohnheitsnatur des Menschen in sich selbst zu integrieren. Die Gewohnheitsnatur ist die eigentliche Persönlichkeit eines Menschen und sie ist niemals unter der Kontrolle guter Gedanken und Erziehung. Wir können zum Beispiel viele gute Gedanken haben; wir können beschließen, viele gute Dinge zu tun; viele gute Bücher lesen und viele gute Dinge lernen und viel Wissen über die guten Dinge erlangen. Aber trotzdem leben wir weiter nach unseren eigenen alten Gewohnheiten. Unser Wissen wird immer mehr und mehr, aber unsere Gewohnheit bleibt dieselbe, wie sie war, bevor wir etwas Wissen sammeln konnten.
Der wahre Yogaschüler beobachtet zwei verschiedene Aspekte in seiner inneren Existenz. Der eine, der Tag für Tag durch gute Informationen hinzukommt, den er Wissen nennt und der überhaupt keinen Einfluss auf sein Verhalten hat. Der zweite Aspekt sind seine Gewohnheiten, die er von Anfang an an den Tag legt, indem er sein Verhalten fest im Griff hat und die volle Kontrolle über sich selbst hat. Auf diese beiden Aspekte hin versucht der wahre Yogaschüler, eine gewisse Kontrolle über den zweiten Aspekt seiner selbst zu erlangen, während er die ersten beiden Schritte des achtfachen Yogapfades praktiziert, nämlich Yama und Niyama.
Die positive Lebensweise wird während dieser beiden Schritte aufgebaut, und die Einstellung zum eigenen Leben wird allmählich positiv. Die Einstellung zum eigenen Leben wird allmählich in eine positive Verhaltensweise umgewandelt, nicht indem man das Böse in sich selbst bekämpft, sondern indem man den negativen Aspekt ignoriert, indem man sich eine neue Gewohnheit und eine neue gewohnheitsmäßige Lebensweise aneignet. Man begreift, dass es die Natur der Gewohnheit ist, die einen kontrolliert, und dass das eigene Wissen und die eigenen Wünsche einen überhaupt nicht kontrollieren. Der Wunsch, gut zu werden, hat überhaupt keinen Einfluss auf ihn.